Mobile Pflege in Kärnten zu teuer!
Kleiner positiver Schritt kann Hauptproblem der für viele Kärntner nicht leistbaren Pflege zu Hause nicht verbergen
„Es ist ein kleiner positiver Schritt, dass mobile Betreuung in Kärnten mehrere Stunden zu einem ermäßigten Tarif beansprucht werden kann, freilich mit dem Makel einer strengen Limitierung. Aber das größte Problem, dass die Grundleistungen der mobilen Pflege zu teuer sind, bleibt leider bestehen“, erklärt der Kärntner FPÖ-Sozialsprecher LAbg. Harald Trettenbrein. Die SPÖ verweigere seit Monaten eine Reform dieses unfairen Tarifsystems. Ein entsprechender Antrag der FPÖ werde seit Monaten nicht behandelt.
Eine Kärntnerin mit einem monatlichen Einkommen von 1.500 € müsse mit 21,60 € pro Stunde für eine Pflegeassistentin mehr zahlen als Vergleichspersonen in anderen Bundesländern. „Es wäre dringend notwendig, dass die Stundenpreise mit der Höhe der Pflegestufe sinken. Derzeit kann sich jemand mit hoher Gebrechlichkeit und entsprechend hohen Unterstützungsbedarf das notwendige Ausmaß an mobiler Pflege nicht leisten. Diese Menschen werden geradezu in die viel teurere Versorgung in Heimen gezwungen“, kritisiert Trettenbrein.
Auch die Kärntner Pflegeanwältin habe im Landtagausschuss moniert, dass sich viele Pflegebedürftige die notwendige ambulante Pflege nicht leisten können.
„Die zuständige SPÖ-Referentin LHStv Beate Prettner muss umdenken und die Pflege zu Hause in allen Bereichen vermehrt unterstützen“, fordert FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann.
Er erinnert an die Rüge des Landesrechnungshofes, dass die 24-Stunden-Betreuung für viele Kärntner unleistbar sei. Aber SPÖ und ÖVP weigerten sich, die Zuschüsse in Kärnten hierfür zu erhöhen.
Das Land bezahle derzeit lieber jährlich bis zu 30.000 Euro pro Heimplatz, anstatt die Betreuung und Pflege zu Hause mit ungleich weniger Aufwand besser zu fördern, stellt Darmann abschließend fest.