Kärntner Bildungswesen: Keine echten Verbesserungen, aber dreimal so hohe Kosten
Zahlen von Statistik Austria und OECD belegen katastrophale Entwicklungen im Kärntner Bildungsbereich und Versagen der SPÖ-ÖVP-Bildungspolitik
„Zahlen lügen nicht! Und diese Zahlen sind ein Armutszeugnis für die Entwicklungen im Kärntner Bildungsbereich“, erklärte der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer bei der heutigen Aktuellen Stunde im Kärntner Landtag zu den Entwicklungen im Kärntner Bildungswesen. „Was hat die Einführung des Vorzeigeprojektes ‚Kärnten – das kinderfreundlichste Land Europas, von der Kleinkindbetreuung bis zu den Mittelschulen‘ tatsächlich gebracht?“, fragte der FPÖ-Mandatar. Antworten liefern die Zahlen der Statistik Austria „Bildung in Zahlen 2023/2024“. Darin heißt es: Kärnten liegt mit einer Betreuungsquote der unter 3-jährigen mit 32,6 % nahe dem österreichischen Durchschnitt. Bei den 3 bis 5-jährigen in Kindergärten und altersgemischten Betreuungseinrichtungen verzeichnet Kärnten einen Anteil von 91 % und nimmt damit gegenüber den anderen Bundesländern nur den vorletzten Platz ein. „Der einzige Punkt, in dem wir weit voran liegen, sind die durchschnittlichen Bildungsausgaben im Volksschulbereich. Hier liegen wir mit 11.970 Euro pro Schüler im Volksschulbereich rund 1.200 Euro pro Kind über dem Österreichschnitt. „Bei rund 33.000 Volksschulkindern bedeutet das für Kärnten Mehrkosten von 40 Millionen Euro pro Jahr.“
Leider gebe es ein Tototalversagen der SPÖ/ÖVP-Landesregierung im Zusammenhang mit dem neuen Kinderbetreuungsgesetz. „Die Kosten explodieren, die Betreuungsangebote stagnieren. So muss man das parteipolitisch motivierte und von der SPÖ als große Segnung verkaufte Kinderbetreuungsgesetz zusammenfassen. Die Ausgaben steigen von 2019 auf 2026 um sagenhafte 170 % auf 183 Mio. Euro an, ohne dass es eine wesentlich bessere Leistung gibt.“ Zugleich würden von Rot und Schwarz private Initiativen für dieses parteipolitische Prestigeprojekt geopfert. „Die FPÖ hat sich von Beginn an für den Erhalt der privaten Kindergärten ausgesprochen. Individuelle Modelle der Kinderbetreuung sind wertvoll und müssen erhalten bleiben“, betonte Angerer.
Auch Klubobmann-Stv. Josef Ofner erklärte, dass die Bildung in Kärnten nicht den „romantisierenden Vorstellungen“ von SPÖ und ÖVP entspreche. „Tatsache ist, dass insbesondere der Bildungsbereich einem parteipolitischen Spielfeld für Postenbesetzungen der beiden Regierungsparteien gleicht, und dass mit SPÖ- und ÖVP-Bildungsministern in Österreich jahrzehntelang der Weg in eine falsche Richtung eingeschlagen wurde, wo es schon lange nicht mehr um ein Leistungsprinzip geht.“
„Das“, so Ofner, „bestätigt auch der OECD-Bericht ‚Bildung auf deinen Blick 2025‘, laut welchem Österreich im Ländervergleich die dritthöchsten Kosten im Bildungsbereich aufweist, wobei gleichzeitig Grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben und Rechnen abnehmen. Kinderbildung und -betreuung muss bereits im vorschulischen Bereich ansetzen. Dass insbesondere dort die Gesetzeslagen so verändert werden, dass Alternativangebote, wie private Einrichtungen nicht mehr finanziert werden können, das kann und darf nicht das Ergebnis der Bildungspolitik in Kärnten sein!“, so Ofner abschließend.