Kärnten droht massiver Engpass bei Ärzten und in der Pflege
Schieflage zu Ungunsten der ambulanten Pflege muss beseitigt werden
„Auf Kärnten kommen massive Probleme in der Gesundheits- und Pflegeversorgung zu. Die SPÖ-ÖVP-Landesregierung ignoriert und verschweigt diese Engpässe. Die FPÖ Kärnten hat sich bei ihrer Klubklausur mit diesen beiden Themen sowie der Lehrlingsausbildung und den Mängeln in der Kinderbetreuung beschäftigt, die wegen der Fokussierung auf das Kinderstipendium übersehen werden. Die FPÖ wird Initiativen in diesem Themenfeldern setzen.“ Das kündigte heute der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann in einer Pressekonferenz an.
„Kärnten hat bundesweit die ältesten Allgemeinmediziner. Von den 256 Hausärzten mit Kassenvertrag haben 100 bereits das Pensionsalter oder sie stehen kurz davor. Hier droht ein massiver Mangel, weil viel zu wenige junge Allgemeinmediziner ausgebildet werden, welche die freiwerdenden Ordinationen übernehmen können“, warnt Darmann. SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv. Prettner fehle das Problembewusstsein dafür. Man verabsäume es seit Jahren, in Kärntens Spitälern gezielt mehr Allgemeinmediziner auszubilden.
Gleichzeitig fehlen aber auch in den Krankenhäusern Ärzte. „Eine Bedarfsstudie hat ergeben, dass 210 zusätzliche Mediziner allein in den Kabeg-Häusern nötig wären. Es ist daher davon auszugehen, dass die Spitäler alles tun werden, um ihre Ärzte an sich zu binden. Daher werden sich immer weniger Mediziner als Kassenarzt niederlassen“, fürchtet Darmann. „Leidtragende werden die Patienten sein, welche immer schwerer einen Arzt finden werden. Ihnen bliebt nur die Wahl, entweder in eine überfüllte Spitalsambulanz zu gehen oder einen Privatarzt aufzusuchen, bei dem sie aber zahlen müssen.“
Ein Notstand zeichne sich auch in der Pflege ab. „Die 68 Kärntner Pflegeheime sind bereits voll belegt. Es gibt keine freien Betten mehr. Das zeigt ein Blick auf die Pflegeplatzbörse im Internet“, teilte Darmann mit. Das Kärntner System sei nicht zukunftsfit. Der FPÖ-Chef ortet eine Schieflage. Jeder Heimplatz werde weit mehr gefördert als die ambulante Pflege. Das könne man auch dem Bericht des Landesrechnungshofes entnehmen, den LHStv. Prettner leider vollkommen ignoriert.
Dem Facharbeitermangel will die FPÖ mit neuen Modellen in der Lehrlingsausbildung begegnen. „Wir brauchen hier mehr kleine dezentrale Ausbildungsstätten, die intensiv mit den lokalen Unternehmen kooperieren. Damit schaffen wir eine Win-Win-Situation für die jungen Leute, die eine praxisnahe Ausbildung erhalten und für die Betriebe, die händeringend Nachwuchs suchen“, so Darmann.