380-kV-Leitung: Stopp für Stromautobahn, bis es einheitliche Stromnetzkosten in Österreich gibt
Ungerechtigkeit gegenüber Kärnten muss beendet werden – SPÖ-ÖVP-Landesregierung soll endlich im Sinne der Interessen der Kärntner Bürger handeln
Nach der heutigen Präsentation der Grobtrasse für die 380-kV-Leitung durch die Austrian Power Grid (APG) in Villach fordert der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer einen Stopp des Projektes, bis es endlich einheitliche Stromnetzkosten in Österreich gibt. „Die FPÖ fordert die Stopptaste für die Stromautobahn durch Kärnten, solange nicht zumindest sichergestellt ist, dass es in ganz Österreich einheitliche Stromnetzkosten gibt! Kärnten wird schon viel zu lange ungerecht behandelt. Die Kärntner Bevölkerung und unsere Betriebe zahlen im Vergleich zu den anderen Bundesländern viel höhere Stromnetzkosten. Diese Ungerechtigkeit gegenüber Kärnten muss endlich beendet werden“, fordert Angerer.
„Wir erzeugen heute in Kärnten schon 100 % des Stromes, den wir brauchen, selbst - und das aus erneuerbaren Energieträgern. Das bedeutet, dass Kärnten diese massive Stromtrasse nicht benötigt und dadurch nur noch mehr belastet wird. Wir sind in Kärnten heute schon der Batteriespeicher für ganz Europa und sorgen für Netzausgleich und Netzstabilität. Mit der neuen 380-kV-Leitung soll der in den östlichen Bundesländern erzeugte Flatterstrom nach Kärnten transportiert werden. Aufgrund der teils hohen Überschüsse an Windkraft- und PV-Strom ist zu erwarten, dass es in Zukunft weitere Ausbauten der Pumpspeicherkraftwerke in Oberkärnten geben muss und wird – das bringt dann eine noch höhere Belastung für Kärnten, als wir sie ohnehin zu schultern haben!“
Daher sei die Forderung nach Fairness für Kärnten und einheitliche und günstige Stromnetzkosten das Mindeste, bevor man über neue Stromautobahnen durch Kärnten überhaupt reden kann, so Angerer. Es könne nicht sein, dass mit der neuen 380-kV-Leitung eine Stromautobahn durch Kärnten errichtet wird - mit enormen Auswirkungen auf die Landwirtschaft, das Landschaftsbild, die Gesundheit und die Lebensqualität - die Kärnten so nicht braucht und wo Kärnten auch nicht profitiert. „Seitens der APG wurde bei der heutigen Präsentation bestätigt, dass die neue Leitung insbesondere für den Transport der enormen Mengen an Strom aus dem Osten Österreichs zu den Pumpspeicherkraftwerken in Kärnten benötigt wird! Dieser Windstrom wird bei uns eingespeichert und dann wieder in die Großstädte außerhalb Kärntens transportiert.“
Angerer fordert daher die SPÖ-ÖVP-Landesregierung auf, zu Handeln. „Die Kärntner Landesregierung, die bisher untätig zugeschaut hat, muss endlich im Sinne der Interessen Kärntens handeln und für die Umsetzung unserer Forderungen sorgen!“