380-kV-Leitung: FPÖ warnt seit Jahresanfang vor den Folgen der Stromautobahn
ÖVP-Gruber gesteht Versagen ein – Komplette Neuplanung der Trasse durch Kärnten notwendig
Nachdem im Zusammenhang mit der geplanten 380-kV-Stromautobahn quer durch Kärnten nun durch den großen Druck der Bevölkerung und der Freiheitlichen auch ÖVP und SPÖ die Haltung übernehmen, dass der Mensch vor der Natur kommen müsse, erklärt der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer: „Für die FPÖ geht nicht nur Mensch vor Natur, sondern auch vor den Interessen der Konzerne. Diesen Standpunkt vertreten wir von Beginn an. Wir haben die rot-schwarze Landesregierung im März aufgefordert, dass sich die strategische Landesplanung aktiv bei der 380-kV-Leitung einbringt und gemeinsam mit Gemeinden und Bürgern Lösungen für die Betroffenen erarbeitet! Aber ÖVP und SPÖ wollten davon nichts wissen und haben den Kärntnern erklärt, die Landesregierung könne nichts tun und sei nur Behörde im Verfahren. Jetzt hat ÖVP-LHStv. Gruber offensichtlich gemerkt, dass das ein großer Fehler war und will Schadensbegrenzung betreiben.“
Wegen der völligen Untätigkeit von SPÖ und ÖVP werde der Widerstand der Bürger immer größer. „Die Kärntner haben ein Recht auf ehrliche Antworten und Transparenz“, betont Angerer. Es müsse eine ehrliche Diskussion geben: „Brauchen wir diese 380-kV-Leitung überhaupt? Das stelle ich sehr infrage! Aber falls ja, zu welchem Preis für Mensch, Natur und Land? Zuerst muss immer der Mensch kommen, dann die Natur – und erst danach die Interessen der Stromkonzerne. Nicht umgekehrt, wie es derzeit passiert. Den neuen Standpunkt von SPÖ und ÖVP können wir nur so verstehen, dass ein kompletter Neustart nötig ist und es eine komplette Neuplanung der 380-kV-Trasse durch Kärnten geben muss.“
Kärnten dürfe durch die 380-kV-Leitung nicht noch mehr draufzahlen. „Wir haben schon jetzt enorme Belastungen durch Kraftwerke und sind der Batteriespeicher für ganz Europa – zugleich zahlen unsere Haushalte und Betriebe die höchsten Stromnetzkosten aller Bundesländer. Das ist untragbar“, betont der FPÖ-Chef, der SPÖ und ÖVP scharf kritisiert. „Rot und Schwarz sitzen in der Bundes- und Landesregierung, aber sie rühren keinen Finger gegen die Benachteiligung Kärntens!“