380-kV-Hochspannungsleitung: SPÖ und ÖVP stellen Konzerninteressen über Bürger
Projektplanungen zur 380-kV-Leitung schreiten voran, Bürger und Gemeinden werden beim Projektprozess weiterhin außen vor gelassen
„Die Ignoranz der rot-schwarzen Landesregierung gegenüber den Sorgen der Bevölkerung rund um die 380-kV-Leitung ist mittlerweile bezeichnend für ein Politikverständnis, das offenbar die Interessen von Großkonzernen über jene der eigenen Bevölkerung stellt“, übt Kärntens FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer scharfe Kritik.
Hintergrund sind die Aussagen der Projektverantwortlichen der Austria Power Grid, dass es keine Möglichkeit gäbe, die Leitungen unterirdisch zu verlegen. „Die Planungen schreiten demnach voran, die Leitungen sollen definitiv bis 2033 umgesetzt und Strommasten bis zu 80 Meter Höhe errichtet werden. Die Bürger bleiben aber weiterhin außen vor und werden in den Projektprozess nicht eingebunden. Anstatt Bürgernähe zu zeigen, wird geschwiegen, ignoriert und weggeschaut“, so Angerer.
Die FPÖ Kärnten hat bereits mehrfach die Einrichtung einer unabhängigen Servicestelle beim Land gefordert, die den betroffenen Bürgern, Grundstückseigentümern und Gemeinden rechtliche, technische und sonstige Informationen betreffend die 380-kV-Leitung zur Verfügung stellen soll. „Diese Forderung wurde jedoch von der Landesregierung nicht einmal diskutiert, sondern schlichtweg schubladisiert.“
Dass sich die rot-schwarze Landesregierung bei Fragen zur 380-kV-Leitung regelmäßig hinter dem Projektträger versteckt, ist für Angerer unverständlich: „Gerade bei einem derart großen und mehrere Generationen betreffenden Infrastrukturprojekt mit massiven Auswirkungen auf Natur, Landschaft und Lebensqualität müsste das Land Kärnten eine aktive Rolle übernehmen – und nicht als Erfüllungsgehilfe internationaler Konzerne agieren“, schließt der FPÖ-Chef.