19. Bärentaler Umweltgespräche: Schutz der Kärntner Berge und Almen zentrales Anliegen der FPÖ
Positionspapier „Windkraft schickt eine hohe Rechnung“ unterzeichnet – Volksbefragung letzte Chance, um Zerstörung der unberührten Natur- und Berglandschaft durch Windkraft-Industrieanlagen zu verhindern
Bei den 19. Bärentaler Umweltgesprächen, welche am Sonntag auf der Klagenfurter Hütte in Feistritz im Rosental stattfanden, hielt der ao. Univ.-Prof. Dr. Norbert Wohlgemuth vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Klagenfurt und Geschäftsführer des Kärntner Instituts für Höhere Studien (KIHS) einen spannenden Impulsvortrag zum Thema „Sonne und Wind schicken eine hohe Rechnung“. Unter den vielen Teilnehmern waren auch Hausherrin Claudia Haider, die Sprecherin der Bürgerbewegung „Kärntner Berge ohne Windräder“, Christa Hintermann, der 2. Landtagspräsident Christoph Staudacher, Klubobmann-Stellvertreter LAbg. Gernot Darmann, die Landtagsabgeordneten Erwin Baumann und Michael Reiner, der Völkermarkter Bezirksparteiobmann GR Kajetan Glantschnig sowie die Klagenfurter Stadträtin Sandra Wassermann.
Universitätsprofessor Wohlgemuth warf in seinem Vortrag interessante Fragen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf, insbesondere der Windkraft und Photovoltaik. Ein großes Problemfeld sei das variable Angebot bei der Stromerzeugung, da der sog. „Flatterstrom“ bei Wind und PV die Versorgungssicherheit nicht gewährleisten könne. Daher seien hier immer Backupkraftwerke notwendig. Insbesondere bei der Windkraft würde aber auch der notwendige Netzausbau zu hohen Zusatzkosten führen. „Diese Kosten für den Bau von Windkraftanlagen auf den Bergen müssen die Stromkunden teuer bezahlen. Schon jetzt zahlen die Kärntner Haushalte sowie Industrie- und Gewerbebetriebe die höchsten Netzentgelte in Österreich“, verwies Wohlgemuth. Er betonte auch, dass „erneuerbar“ noch lange nicht „nachhaltig“ bedeute.
Der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer hob die Bedeutung des Schutzes der Kärntner Berge und Almen hervor, welche seit dem Beschluss des Kärntner Energiewendegesetzes verstärkt im Visier der Energiekonzerne und Windkraft-Lobbyisten stehen. „Hunderte neue Windkraft-Industrieanlagen auf den Bergen und Almen würden eine Zerstörung unserer intakten Natur bedeuten, die noch unsere Kinder und Kindeskinder bereuen werden. Alle jammern, dass die Kärntner Seen und die natürlichen Seeufer durch Verbauung verschandelt und zerstört wurden. Diesen Fehler dürfen wir nicht nochmals bei unseren Bergen und Almen wiederholen. Daher haben wird zur Frage der Windräder auf den Bergen eine Volksbefragung initiiert“, so Angerer. Diese sei die letzte Chance, um die Berge und Almen zu schützen.
Kärnten erzeuge schon jetzt 100 % des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie und 60 Prozent des gesamten Endenergieverbrauches. „In Wien sind es nur 10,3 % und wir liegen auch besser als sämtliche andere Bundesländer. Kärnten hat damit auch das EU-Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2030 auf mindestens 42,5 Prozent des Endenergieverbrauchs zu erhöhen (RED III Richtlinie), längst übererfüllt. Wenn nun insbesondere ÖVP und SPÖ in Kärnten für Windkraft-Industrieanlagen auf unseren Bergen eintreten, geht es einzig um Gewinnmaximierung für Energiekonzerne, da Kärnten bei der Nutzung erneuerbarer Energien bereits Weltmeister ist.“ Überdies sei Kärnten auch die „Batterie Europas“, so der FPÖ-Chef mit Hinweis auf die Pumpspeicherkraftwerke in Kärnten.
Am Schluss wurde von den anwesenden politischen Vertretern sowie Claudia Haider das Positionspapier „Windkraft schickt eine hohe Rechnung“ unterzeichnet.