„Gesundheitssystem in Kärnten krankt“
2. Landtagspräsident Christoph Staudacher wird Bereichssprecher der FPÖ für Gesundheit und Soziales
Im Rahmen der heutigen FPÖ-Pressekonferenz wurde der 2. Landtagspräsident Stadtrat Christoph Staudacher als neuer Gesundheits- und Sozialsprecher der FPÖ vorgestellt und gab einen Abriss über die Lage der Gesundheitsversorgung in Kärnten. „Tatsache ist, dass das Gesundheitssystem in Kärnten nicht nur krankt, sondern dass relevante Teile mittlerweile als Intensivpatient zu sehen sind“, erklärt Staudacher.
Er wies darauf hin, dass seit 2013 Beate Prettner Gesundheitsreferentin des Landes Kärnten ist, zuvor war es Landeshauptmann Peter Kaiser. „Das Gesundheitswesen ist auf Landesebene seit Jahrzehnten in den Händen der SPÖ sowie auch auf Bundesebene. Seit 2013 warne ich vor den drohenden Herausforderungen und Problemstellungen im Gesundheitsbereich, insbesondere in der ärztlichen Versorgung. Anstatt zu handeln, warf mir die Gesundheitsreferentin vor, dass ich mit den Ängsten der Menschen spielen würde. Leider haben sich aber alle meine Befürchtungen bewahrheitet“, so Staudacher.
Besondere Besorgnis äußert Staudacher seit Jahren über die großen Lücken bei den Bereitschaftsdiensten an Wochenenden und Feiertagen, über die notärztliche Versorgung – auch hier wird die Pensionierungswelle bei Ärzten zu Schwierigkeiten führen, diese in Zukunft flächendeckend aufrecht zu erhalten – über die langen Wartezeiten auf Facharzttermine resultierend aus dem Fachärztemangel sowie über die Pensionierung unzähliger Hausärzte. „Diese Probleme müssen dringend angegangen und gelöst werden. Nur so kann eine flächendeckende ärztliche Versorgung für die Kärntner Bevölkerung sichergestellt werden.“
„Dank unseres bisherigen Einsatzes speziell in der kinderärztlichen Versorgung konnten wir Freiheitliche erreichen, dass sich 2023 der Kärntner Landtag einstimmig dafür aussprach, dass der Ausbau und die Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung in Spittal von SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner heuer umzusetzen und im neuen Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) zu verankern ist“, betont Staudacher.
Er wies auch auf die kritischen Bedingungen der Urologie am Klinikum Klagenfurt hin. „Früher war die Klagenfurter Urologie ein Aushängeschild in Österreich, jetzt ist sie in einem sehr besorgniserregenden Zustand. Es ist dramatisch, wenn Ärzte schon eine Gefährdungsanzeige an ihren Arbeitgeber erstatten müssen, wie dies bei der Urologie erstmals der Fall war. Auch dass Ärzte aus Graz für Operationen geholt werden müssen, ist nicht akzeptabel. Anzumerken ist, dass in Kärnten nur am Klinikum eine Behandlung in diesem Bereich möglich ist. Daher muss hier schleunigst etwas unternommen werden“, so der neue FPÖ-Gesundheitssprecher. Deshalb wird die FPÖ bei der morgigen Landtagssitzung eine umfassende Anfrage an Gesundheitsreferentin Prettner einbringen. Zudem wird ein Antrag zur temporären Aufhebung der 70-Jahre-Altersgrenze für Kassenärzte eingebracht, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. „Viele Ärzte wären freiwillig bereit, weiterzuarbeiten! So können wir auch Zeit für die Ausbildung und Rekrutierung junger Ärzte gewinnen.“
„Außerdem ist es für mich unverständlich, dass ein großes Bündel an Maßnahmen und fundierten Lösungsansätzen der FPÖ von der SPÖ im zuständigen Landtagsausschuss nicht behandelt wird. Dieses parteipolitische Kalkül muss sofort ein Ende haben“, fordert Staudacher. „Wir werden daher sämtliche unserer Anträge fristsetzen, damit sie innerhalb eines Monats behandelt werden müssen. Die Kärntnerinnen und Kärntner erwarten sich Lösungen und eine transparente, ehrliche Kommunikation. Die Zeit der Kopf-in-den-Sand-Politik, des Wegschauens und des Schönredens durch SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner muss endlich vorbei sein“, schloss Staudacher.