Einstimmiger Beschluss des Landtages, dass 380-kV-Leitung durch Kärnten erneut geprüft wird
Notwendiger Netzausbau muss aufgrund geänderter Rahmenbedingungen neu geprüft werden
Bei der heutigen Sitzung des Kärntner Landtags wurde auf Basis des FPÖ-Dringlichkeitsantrages „Stopp der Luxusenergiewende: Neuplanung des Netzausbaus in Kärnten und Österreich“ ein einstimmiger Beschluss gefasst, dass auf Basis der mittlerweile geänderten Rahmenbedingungen der Bedarf einer zusätzlichen Stromautobahn 380-kV-Leitung durch Kärnten erneut geprüft wird. Das teilt der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer mit.
„Bei einer Investition von 3 Milliarden Euro für die geplante 380-kV-Leitung, die zu einem großen Anteil durch die Kärntner Strombezieher bezahlt werden müssen, muss man sich diese Zeit nehmen. Es freut mich, dass das heute auch SPÖ und ÖVP erkannt und unserer Initiative zugestimmt haben! Es muss eine objektive Überprüfung geben, welcher Netzausbau wirklich notwendig ist, da sich viele Annahmen, welche dem jetzigen Ausbauplan zugrunde liegen, nicht mehr zutreffen“, erklärt Angerer. Er verweist beispielsweise auf die Annahmen der Regierung, dass im Jahr 2040 alle Österreicher mit Elektroautos fahren werden oder dass es einen hohen Strombedarf für die Wasserstoff–Produktion geben wird. Beides sei nicht zutreffend, so Angerer.
Sollte am Ende doch ein Ausbau des Stromnetzes in Kärnten durch eine neue 380-kV-Leitung erfolgen, fordert die FPÖ laufende jährliche Entschädigungszahlungen für Grundeigentümer der 380-kV-Leitungstrasse sowie betroffene Gemeinden und Institutionen. „Falls eine neue 380-kV-Leitung gebaut wird – welche aus unserer Sicht Kärnten nicht braucht – bedeutet das keine einmalige Belastung, sondern eine dauerhafte und massive Belastung über viele Jahrzehnte! Daher muss es in so einem Fall laufende jährliche Entschädigungsleistungen geben. Ein Abspeisen mit Einmalzahlungen ist inakzeptabel. Durch eine 380-kV-Leitung kommt es zu massiven Wertminderungen und einer Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten, dem muss Rechnung getragen werden“, erklärt der FPÖ-Chef.