Bericht von der Gemeinderatssitzung am 17. März 2023
Die vergangene Gemeinderatssitzung war geprägt vom Rechnungsabschluss 2022 und den Berichten der "gemeindeeigenen Betriebe", wie Wohnungen, Trinkwasser, Kanal und Müll. Sämtliche Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Im Projekt Naturforum 4.0 wurde eine Übersichtskarte von Wanderwegen, Radwegen, Lauf- bzw. Bikestrecken für den Raum Stockenboi, Weißensee, Gitschtal und Hermagor erarbeitet. Die öffentliche Ausschreibung für dieses Projekt hat die Firma Revital für sich entschieden. Im Erarbeitungsteam für Stockenboi waren Mag. Matthias Granitzer und DI Hannes Kapeller vertreten. In der Gemeinderatssitzung wurde das Ergebnis von DI Andreas Nemmert (Firma Revital) und Mag. Thomas Michor (Tourismusverband Weißensee) näher vorgestellt. Ausschlaggebend für dieses Projekt waren die stärkere Nutzungsintensität der Naturräume durch Gäste und Einheimische, sowie Konfliktsituationen zwischen Wanderern und Bikern bzw. Landwirtschaft und Tourismus. Dem Gemeinderat wurde das Ergebnis der Ausarbeitung präsentiert. Nun gibt es eine Grundlage, welche Gebiete wofür geeignet sind (für Radfahrer, Wanderer, Biker), welche Gebiete unbedingte Ruhezonen sein sollten und wo z. B. Rundwanderwege entstehen könnten. Nun haben wir einen fundierten Diskussions- und Handlungsleitfaden, der vorerst einmal vom Tourismusausschuss näher behandelt wird. Das Ziel sollte sein, Gäste und Einheimische besser zu lenken, Konfliktpotential zu vermeiden, Einigungen mit Grundeigentümern zu erzielen und diese durch Verträge auch schadlos halten zu können.
Der Rechnungsabschluss für 2022 wurde von Tanja Primig präsentiert: Durch einen umsichtigen Voranschlag und gutes Wirtschaften konnte der Ergebnishaushalt im vergangenen Jahr positiv abgeschlossen werden und wir können eine Reserve in Höhe von ca. € 75.000,- für 2023 zurücklegen. Die Buchhaltung wurde vom Landesrevisor geprüft und genehmigt und auch der Kontrollausschuss konnte keine Beanstandungen feststellen. Der Rechnungsabschluss 2022 wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen.
Die Betriebsleiter für die gemeindeeigenen Wohnungen, für das Trinkwasser, den Kanal und den Müllhaushalt brachten den Jahresbericht vor:
- Für das Wohnhaus Stockenboi muss die Fernwärmeübergabestation ausgetauscht werden. Der Auftrag wurde einstimmig an die Firma Staber Daniel in Höhe von ca. € 6.400,- vergeben.
- Im Bereich Trinkwasser gab es im vergangenen Jahr keine größeren Investitionen. Die Messstation Hochegg verzeichnete im Vorjahr minus 30% Niederschlag. Im Gebiet Goldeck gab es kaum mehr Zulauf als Verbrauch. Trotzdem ist die Gemeinde durch die gute Schüttung der Rieder-Quellen gut versorgt. Für die Zukunft müssen wir uns aber im gesamten Gemeindegebiet, vor allem aber im Bereich Ostufer, auf die Suche nach geeigneten Quellen machen, die auch in niederschlagsarmen Zeiten eine ausreichende Wasserversorgung garantieren.
- Die Abwasserwerte im Bereich Zlan konnten im Vorjahr eingehalten werden und die Anlage hat gut funktioniert. Der Kanal und die Kläranlage in Stockenboi werden im Jahr 2023 in Betrieb gehen.
- Seitens des Landes wurde die Gemeinde zum wiederholten Male aufgefordert, für das gesamte Gemeindegebiet ein einheitliches Kanalverrechnungssystem auszuarbeiten. Bei dieser Sitzung präsentierte uns Frau Primig ein Verrechnungsmodell, welches aus einer Zusammensetzung von Wohnfläche (Bewertungseinheit), Verbrauch und Mindestverbrauch besteht. Mit diesem System sind die Auswirkungen auf die einzelnen Nutzer am geringsten. Mit der Vorschreibung eines Mindestverbrauches müssen nun auch die Eigentümer eines Zweitwohnsitzes einen entsprechenden Beitrag zu den Kanalkosten leisten. In Zlan können Subzähler eingebaut werden, um z. B. das Wasser für Garten oder Stall von der Kanalbenützung abziehen zu können. Der Gemeinderat beschloss das vorgeschlagene Verrechnungssystem einstimmig. Dieses wird nun dem Land Kärnten zur Stellungnahme vorgelegt.
- Im Bereich Müllentsorgung fiel im Vorjahr nur gering weniger Hausmüll an. Die Kosten für die Entsorgung sind auch im Vorjahr weiter gestiegen und zwar um + 11%! Im vergangenen Jahr musste der Müll-Haushalt der Gemeinde einen Abgang von ca. € 3.200,- verbuchen. Dadurch, dass Alu jetzt im gelben Sack entsorgt wird, wurden die dafür vorgesehenen Sammelbehälter von den Müllinseln entfernt. Wo es möglich war, wurden zusätzliche Altpapiermülltonnen aufgestellt. Die Einnahmen aus dem Altpapier fallen zurzeit sehr gering aus.
Folgende Punkte wurden im Gemeinderat einstimmig beschlossen:
- Die Beauftragung eines Teilbebauungsplanes für das Bauland Chiarabilli in Stockenboi, was Voraussetzung ist, damit die Grundstücke zur Bebauung freigegeben werden können.
- Tausch der Pumpe beim Abwasserpumpwerk Mauthbrücken und Auftragsvergabe an die Firma KENDA Wassertechnik GmbH.
- Die Sanierung der Trinkwasserinstallation im Mehrzweckhaus wird an die Firma Staber Daniel vergeben.
- Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten im Bereich der Kläranlage bis Kavallar muss eine Bestandsvermesssung durchgeführt werden. Das Vermessungsbüro Humitsch wird diese durchführen.
- Der Beschluss über die Erweiterung der bestehenden Wasserleitung im Heinz-Kuttin-Weg wurde von der Tagesordnung genommen, weil bis zur Sitzung nur e i n Angebot eingelangt ist.
- Die Errichtung einer Notstromumschaltung im Mehrzweckhaus Zlan wird an die Firma Elektro Wassermann vergeben.
- Der Tagesordnungspunkt bez. des Flächenankaufs beim Kriegerdenkmal wurde aufgrund fehlender Unterlagen abgesetzt.
Mag. Matthias Granitzer hat bei der Gemeinde nachgefragt, ob es möglich wäre, Frau Katrin Winkler für ihre verdienstvollen Tätigkeiten im Verein Sängerrunde Zlan, die sie bereits seit 20 Jahren ausübt, zu ehren. Der Gemeinderat beschließt, Frau Winkler die Ehrennadel in Silber zu verleihen.
Die Orgelsanierung in der evang. Kirche in Zlan kostet € 557.000,-. Landesrat Ing. Daniel Fellner hat bereits für 2021, 2022 und nun auch für 2023 eine finanzielle Unterstützung in Form von Bedarfszuweisungen zugesagt. Damit das Geld vom Land auch zur Verfügung gestellt werden kann, muss mit der evang. Kirchengemeinde ein Fördervertrag abgeschlossen werden, in dem aufgelistet ist, wie die Sanierung finanziert wird. Für die Jahre 2021 bis 2023 können so insgesamt € 150.000,- in Anspruch genommen werden.
Betreffend das Grst. Nr. 339, KG Ziebl, beschließt der Gemeinderat einstimmig, die Verordnung, die Bebauungsverpflichtung sowie die Vereinbarung für die Aufschließungskosten.
In der Nacht vom 28. auf 29. November 2022 fand im Bereich der Objekte Ronacher in Stockenboi, Mösel 1, ein Steinschlagereignis statt. Dabei sind Steine bis zum Wohnhaus von Ronacher Georg gestürzt. Auf Ersuchen der Gemeinde Stockenboi fand am 30.11.2022 ein Ortsaugenschein statt. Der Gemeinderat beschließt einstimmig, einen Antrag an die Wildbach-und Lawinenverbauung zu stellen, um eine geeignete Schutzvorrichtung zu errichten.
Das neue Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz bringt etliche Neuerungen und wird einige Maßnahmen erfordern: Unter anderem wird es eine sukzessive Gruppensenkung von derzeit 24 Kindern/Gruppe bis zum Kindergartenjahr 2027/28 auf 20 Kinder pro Gruppe geben. Da unsere zwei bestehenden Kindergartengruppen derzeit voll ausgelastet sind und es derzeit zehn Kinder auf der Warteliste gibt, bedeutet dies eine eventuelle Einrichtung einer 3. Kindergartengruppe bzw. einer Kindertagesstätte, was bauliche Maßnahmen zur Folge hat. Das Alter der zu betreuenden Kinder in den Kindertagesstätten wird immer jünger. Für den geplanten Zubau ist lt. Amt der Kärntner Landesregierung kein Architektenwettbewerb notwendig. Eine Kostenschätzung für den Zubau von ca. € 500.000,- liegt vom Architekten Ronacher vor. Ein Grundsatzbeschluss für die Erweiterung der Kinderbetreuungseinrichtungen für 1- bis 6-jährige im Bildungszentrum Zlan wird einstimmig beschlossen.
Berichte des Bürgermeisters:
- Bezüglich des Schiffshangars der Familie Müller gibt es noch keine Genehmigung. Nach Gesprächen mit der Gemeinde Weißensee und dem KEM-Manager dürften deren Stellungnahmen zum geplanten Projekt positiv ausfallen. Ein Ziel ist es auch, das Schiff und das Gebäude mit autarker Energie zu versorgen.
- Steiner Helmut hat den Vertrag für die Hackschnitzellieferung in der VS Stockenboi gekündigt. Rohl Stefan wird in Zukunft auch Stockenboi beliefern.
- Am Heißgrieß haben Unwetter die Landschaft derart verändert, dass der Bachlauf neu festgelegt werden muss. Die Flurbereinigung, die sich auf ca. 1 km erstreckt, dürfte ein nicht ganz einfacher Abtausch werden.
- In der Abteilung der Wildbach- und Lawinenverbauung gibt es einen Wechsel: DI Piechl übernimmt die Sektion Kärnten und DI Burger übernimmt die Leitung „Kärnten Süd“, die für unser Gebiet zuständig ist.
- Im „Schulwald“ werden entlang der Straße Bäume gefällt, die vor allem bei Schneefall zur Gefahr werden könnten. Der Verkauf erfolgt über die WWG.
- Frau Dr. Corinna Werner, die in Feistritz mit Dr. Christian Roll eine Gemeinschaftspraxis betreibt, wird als weitere Totenbeschauärztin bestellt.
- Im Juli und August wird Antonia Granitzer als Praktikantin im Gemeindeamt aufgenommen.
- Die Täter, die im Kindergarten Spielgeräte und Dachziegel beschädigt haben, konnten ausgeforscht werden.
Bericht vom Ausschuss für Kultur und Sport
- Im Bereich der Gosariawiese wird es eine Um- und Neugestaltung geben.
- Am 11. August wird ein Stimmungsabend veranstaltet.
- Die Siegerehrung für den Blumenschmuckwettbewerb fand beim GH Mauthner statt und war gut besucht. Unter anderem gab es einen Vortrag von Bernhard Wastl zum Thema Balkonblumen. Die Bewertung in diesem Jahr könnte evt. erst im August stattfinden.
- Der Veranstaltungskalender für 2023 wurde gemeinsam mit den Vereinen geplant und erscheint in der nächsten Gemeindezeitung.
Bericht aus dem Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus
- Bei der letzten Ausschusssitzung waren Gastwirte und Vermieter mit dabei. Es gibt ein neues Gästemeldewesen, welches vorgestellt wurde. Das Scan-System wurde bereits angekauft und ist seit Feber freigeschalten. Mit diesem System kann sich der Gast selbst bereits von zu Hause aus oder auch vor Ort anmelden.
- „Natur und Religion im Einklang“ auf der Gosariawiese wird ökumenisch von Bischof Dr. Josef Marketz und Pfarrerin Mag. Andrea Mattioli gestaltet.